Urban Heat Island
Urban Heat Island
Freunde der Architekten wünschten sich eine Sauna im Garten ihrer Hochparterrewohnung in einer gründerzeitlichen Villa in Innsbruck. Ein Gebilde, das sich in den Garten und seinen knorrigen Obstbaumbestand einfügt, langsam mit dem Garten eins wird, und das die Erde nur leicht berührt.
Ausgangspunkt der Überlegungen waren zwei Menschen, einer liegend, der andere bequem zurückgelehnt sitzend. Sie sollten sich miteinander unterhalten können, nicht frontal gegenüber, sondern einander leicht zugewandt. Der zu konditionierende Raum sollte so klein wie möglich sein. Aus diesen Vorgaben entstand die Form.
Einfach bauen: die Form wurde im 3D Zeichenprogramm entwickelt, direkt ins Abbundprogramm des Holzherstellers übertragen und mit rechnergesteuerten Fräsen aus Brettsperrholzplatten herausgeschnitten. Vor Ort wurden die Platten im Selbstbau miteinander verbunden und mit einer schützenden Bitumendachhaut umhüllt. Hochofenschlacke verleiht der Oberfläche Beständigkeit und ein leichtes Glitzern. Zwei Bullaugen bieten definierte Blicke aus der warmen, hölzernen Schwitzstube in die Bergwelt Innsbrucks.
Feine Rankstäbe führen Kletterpflanzen rund um das Gebilde, das somit irgendwann einfach zu einem großen Busch werden wird.
Architektur: Arch. Gilbert Sommer und Arch. Volker Flamm
Statik: DI Conrad Brinkmeier (tragwerkspartner zt gmbh)
Fotografien: Günter Richard Wett (2018)